Mongolei
Juli und August 2009


Meine erste Reise nach Zentralasien führte mich in die Mongolei. Mit Emirates flogen wir bis nach Beijing und bestaunten die Veränderungen in Chinas Hauptstadt. Die pulsierende Megacity zeigte sich von einer kontrastreichen Seite; und das im Vergleich zu meinen Aufenthalten 2007 und besonders gegenüber 2001. Auch wird der Bau weiterer U-Bahnverbindungen voran getrieben um dem oberirdischen Verkehrschaos entgegen zu wirken. Erfreulicherweise konnten wir in einem Hutong nächtigten - jenen alten Stadtteilen, die nur über eine Etage verfügen und aufgrund des unbändigen Strebens nach Optimierung in Höhe fast vollständig abgerissen wurden. Mit der Transmongolischen Eisenbahn fuhren wir schließlich 30 Stunden in die Mongolische Hauptstadt. Der Charme der Stadt erschließt sich nicht unbedingt während der ersten Augenblicke, jedoch lernte ich die überwältigende Gastfreundschaft Einheimischen zu schätzen. Eine mehrtägige Jeeptour führte uns in den Süden des Landes bis zur Wüste Gobi. Entfernungen bekommen eine andere Bedeutung, denn selbst mit einem Jeep kann man auf den ausgefahrenen Feldwegen nicht mehr als 200 Kilometer zurück legen. Auch für die Menschen definiert sich Zeit und Raum weniger starr als in den Industrieländern. Das einfache Leben der Nomaden mit ihren Viehherden wird durch den täglichen Lauf der Sonne definiert. Heute wird vor allem das chinesische Engagement auf dem Rohstoff- und Infrastruktursektor kritisch beobachtet. Stalin dagegen ließ in den 1930er Jahren mehr als 90 % der mongolischen Tempel zerstören und beraubte den Einheimischen damit die architektonische Identifikation ihres Glaubens. Die Mongolen praktizierten ihren Glauben im Geheimen und heute werden die Tempelanlagen wieder neu errichtet. In den Interessensphären von Russland und China konnte sich die Mongolei eine eigene Identität bewahren und entzog sich Versuchen der Anektion.

Wir bereisten die Geierschlucht in den Bergen und ritten auf Pferden und Kamelen. Halfen Nomaden Grundwasser für ihre dürstenden Tiere hinauf zur Oberfläche zu pumpen. Gerieten in zwei Sandstürme. Träumten unter einem grandiosen sternenklaren Himmel. Aßen Murmeltier am Lagerfeuer. Bestiegen den Schildkrötenfelsen und den Hausberg der Hauptstadt. Erkundeteten ein Höhlensystem. Bestaunten das mongolische Death Valley. Schliefen in Vorgarten von Einheimischen. Wir wurden von einem Starkregen mit Orkanböen fast weg geweht und erlebten die Stille der Gobi.








ein Bananverschnitt als Stärkung

Viva Fidel!

Mäfju mit Einheimischen über Familienalben

Bucht am South Cost Loop
von oben: Ger (Jurte) in einem Park nahe Ulan-Baator, unser Jeep in der Gobi, das Zelt in der Geierschlucht, Parlamentsgebäude in der Hauptstadt

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