Portugal
Mai 2008
Home - Statistik - Tipps
 
Tag 1: 12.05.2008 (25 km): durch das Straßengewirr von Lissabon ans rettende Ufer
Landung in der Großstadt: Lissabons Flughafen befindet sich nördlich des Stadtzentrums

Heute Morgen riss mich der Wecker 5:45 Uhr aus dem Schlaf. Nach einem kurzen Frühstück fuhr ich entspannt zum Jenaer Westbahnhof. Seit Tagen befand sich über Deutschland ein stabiles Hoch, was uns strahlend blauen Himmel und frühsommerliche Temperaturen bescherte. Auch am heutigen Pfingstmontag war super Wetter und Sonne satt. Über Erfurt ging es nach Dortmund und Köln. Das dreimalige Umsteigen verlief problemlos, denn ich hatte genügend Wartezeit und zumeist nur einen kurzen Gleiswechsel. Einen Pappkarton hatte ich jedoch nicht mitgenommen und vertraute darauf, dass Germanwings mein Rad auch ohne Box mit nehmen würde. Nach gut sieben Stunden Zugfahrt hatte ich 13:30 Uhr den Köln-Bonner Flughafen erreicht. Auf dem relativ kleinen Airport war mäßiger Betrieb. 14:20 Uhr konnte ich dann einchecken. Nachdem ich den Lenker umgedreht, den Sattel runter gestellt und die Luft aus den Rädern gelassen hatte, gab ich mein Gepäck auf. Alles verlief problemlos. Bis auf einige wenige Lappen an der Gangschaltung war mein Rad unverpackt, was aber anstandslos angenommen wurde. Die restlichen 90 Minuten bis zum Start vertrieb ich mir mit lesen. Start zum dreistündigen Flug war 16:10 Uhr. Da eine Stunde Zeitverschiebung war, landeten wir 18:10. Ich hatte ein wenig Schlaf gefunden, aber zur Landung war ich hellwach.

über viele Nebenstraßen finde ich den Weg zum Hafen stark befahrene Straße am Hafen südlich des Zentrums historische Altstadt von Lissabon hier legte meine Fähre ab: der Leuchtturm von Belem nächtliches Übersetzen: Fährfahrt von Belem nach Trafaria von 21:00 bis 21:30

Wie bereits vorher recherchiert, lag der Flughafen in besiedelten Gebiet nördlich des Lissabonner Stadtzentrums. Das Gepäck war vollständig und das Rad unversehrt. Ich beeilte mich, denn bereits 21 Uhr war es stockfinster und ich musste noch eine Zeltmöglichkeit finden. Es gab drei Möglichkeiten: auf dem Lissabonner Campingplatz (welcher jedoch nicht ausgeschildert war), auf der anderen Seite des Tejo-Fluss, wo auch ein Campingplatz existierte oder irgendwo wild. Ich verließ den Airport 18:45 Uhr und bahnte mir einen Weg durch den Verkehr bis zum Tejo. Eine Infrastruktur für Fahrradfahrer war nicht vorhanden, deswegen wurden die ersten Radkilometer in Portugal zur echten Herausforderung. Als ich das Hafengebiet nach zehn Kilometern erreicht hatte, folgte ich der Schnellstraße nach Südwesten und erreichte gegen 19:30 den Campingplatz in der Costa da Caparica. Hier war gerade eine Smartausstellung. Die Gebäude waren saniert aber besaßen einen nostalgischen Charme. Da es leider bedeckt war, konnte ich keine schönen Bilder machen. Viel wichtiger war mir aber, eine Zeltstelle zu finden! In 30 Minuten sollte es dunkel werden. So fuhr ich weiter nach Westen und passierte die Brücke des 25ten April, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit der Golden Gate Brücke hat. Der Verkehr war sehr heftig und kam mit Sicherheit an jenen von Auckland und Seoul heran. Auf der anderen Straßenseite sah ich den Fährhafen von Belem. Das war sehr beruhigend, denn zum städtischen Campingplatz hatte ich bisher noch kein Hinweisschild gesehen. Meine Landkarte (1:200.000) enthielt leider keinen Stadtplan von Lissabon. Um zum Fährhafen zu gelangen, musste ich eine sechsspurige Straße überqueren. Dazu musste ich mein Rad samt Gepäck über eine Fußgängerbrücke (mit vielen Stufen) wuchten. Auf der anderen Seite angekommen, fragte ich zweimal nach und erreicht kurz nach 20 Uhr den Fährhafen. Die Überfahrt kostete 1,30 €. Bevor ich jedoch auf das Schiff kam, musste ich eine Drehtür passieren. Das Gepäck ging problemlos darüber, aber das Rad konnte ich nur nach einigen Verrenkungen auf die andere Seite befördern. Anschließend musste ich 50 Minuten warten. Die ersten 20 Kilometer hatten mich ordentlich ins Schwitzen gebracht und so gönnte ich mir etwas zu trinken und Schnitten von zu Hause. Die Überfahrt dauerte rund eine halbe Stunde und die Fähre war mit 25 Leuten mäßig gefüllt. Die als sehenswert beschriebene Kulisse von Lissabon fand ich nicht so berauschend. In Trafaria (der zweite Stopp!) angekommen, war es stockdunkel. Ich fuhr vorsichtig in Richtung Costa da Caparica, wo ein Zeltplatz existieren sollte. Falls ich ihn nicht finden sollte, würde ich am Meer schlafen. Es ging aber doch besser als erwartet und bereits 22 Uhr hatte ich den Campingplatz erreicht. Da zu so später Stunde noch Wachpersonal arbeitete, musste ich 6,30 € für den einfachen Zeltaufbau bezahlen (wie ich später erfuhr sind Preise ab 10 € in der Algarve keine Seltenheit). Der Campingplatz war mit Dauercampern zugebaut und ich baute eines der wenigen Zelt auf. 22:15 Uhr lag ich ausgepowert aber glücklich im Zelt. Meine ersten Eindrücke von Portugal, waren trotz des hektischen Starts sehr positiv. Die Leute waren sehr hilfsbereit und freundlich gewesen. Lissabon hatte viel Altbausubstanz, welche aber an vielen Ecken restauriert wurde. Leider war aus Zeitgründen und aufgrund des Gepäcks eine entspannte Stadtbesichtigung nicht möglich gewesen.


Statistik zum 01ten Tag
leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
24,96 km
Gesamtkilometer
24,96 km
Höhenmeter
89
maximale Höhe
196 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
16,4 km/h
reine Fahrzeit
1:31:03 h
Start
18:45 Uhr
Ziel
22:00 Uhr
TopSpeed
57,4 km/h
Temperatur
14 - 20 °C
Übernachtung

Costa da Caparica (Zeltplatz)
Übernachtungshöhe
10 m über NN
Trinken
1,0 Liter Wasser
Stärkungen
1 Mars
Ausgaben

1,30 € Fährfahrt
6,20 € Zeltplatz

Start / Tag 2





bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2009