Sizilien
März & April 2009
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Tag 7: 03.04.2009 von der Südflanke ins Tal und wieder hoch zur Ostflanke


Auch in dieser Nacht fiel die Temperatur weit unter den Gefrierpunkt. Um nicht zu frieren, musste ich mir mein Flies, ein langes isoliertes Oberteil und die Kapuze der Regenjacke drüber ziehen. Auch Micha musste sich dick einpacken. Beide froren wir nicht, dennoch war es nicht so angenehm, mit so vielen Kleidungsstücken im Schlafsack zu liegen. Als ich 7:15 Uhr aufwachte waren –2 °C innerhalb und –7 °C außerhalb des Zeltes. Erneut erwartete uns ein azurblauer Himmel. Wir frühstückten eine Serpentine weiter oben in der Sonne. Die Ruhe über der Landschaft blieb uns in nachhaltiger Erinnerung. Es war 10 Uhr ehe unsere Sachen und das Zelt getrocknet und alles verpackt gewesen war. Die ersten Kilometer führten in einer rasanten mäandrierten Abfahrt durch zahlreiche Serpentinen talwärts. Die grandiosen Ausblicke auf das Meer, den Ätna und die Lavafelder führten zu zahlreichen Fotostops. Micha begeisterte auch mich für die Lavazungen und Lavahöhlen.


Zaffarona (7500 Einwohner) war die erste Ortschaft auf unserer heutigen Etappe. Es befand sich auf einer Höhe von 600 m über NN und lag damit 1100 m tiefer als unsere Übernachtungsstelle. Entsprechend wärmer und grüner war die Umgebung. Die Häuser waren verstreut am Hang errichtet. Der Ortskern befand sich an der „orangenen Straße“, von der man innerhalb von 15 leicht zu befahrenen Kilometern bis nach Nicolosi hätte fahren können. Nicolosi hatten wir im schweißtreibenden Anstieg zur Ätna-Südflanke durchfahren. In einem Restaurant von Zaffarona gönnten wir uns zwei überteuerte Portion Nudeln für 16 Euro. Leider schmeckten sie nicht sonderlich gut. Micha organisierte die weitere Versorgung im örtlichen Supermarkt. Für 18 Euro kaufte er Brot, Käse und Wasser. Während der Mittagspause beratschlagten wir über die weitere Tourplanung. Schließlich einigten wir uns auf zwei weitere Passfahrten und 160 Kilometer an der Nordküste bis nach Palermo. Der Anstieg zum ersten Pass befand sich sieben Kilometer nördlich von Zaffarona. Bis dahin hatten wir Zeit uns noch einmal etwas einzurollen. Die Straße führte horizontal an der östlichen Bergflanke des Ätna entlang. Hier war es derart warm, das wir uns erneut eincremten. Wir nahmen deswegen die kühle einiger Schatten spendender Bäume dankend an. Weinanbau und größtenteils hochwertig sanierte Häuser kennzeichneten die Region. Malerisch waren die Ausblicke auf das Meer und die Bucht von Catania. 15 Uhr begannen wir schließlich mit dem Anstieg. Vergleichbar mit der Südflanke führte die Ostflankenstraße zuerst steil bergan (10 % Steigung) um sich später über zahlreiche Serpentinen nach oben zu winden. Die Länge des Anstiegs betrug 13 Kilometer, wobei wir 800 Höhenmeter zurück legen mussten. Für den Anstieg benötigten wir zwei Stunden. Bis zu einer Höhe von 1500 Metern fuhr ich in Sandalen. Leider bewölkte es und kühlte sich dabei zunehmend ab. Wir wechselten die Sachen bei einer Snackpause und erkundeten eine kleine Lavahöhle in einem mysteriös kahlen und nebeligen Wald. Auf der Straße gab es keinen nennenswerten Verkehr. Gegen 18 Uhr hatten wir eine vorgelagerte Hochebene erreicht. Noch immer war der Ätna wolkenverhangen. Obwohl wir erst rund 40 Kilometer gefahren waren, beendeten wir die heutige Etappe. Wir hofften auf besseres Wetter, schöne Fotos und eine kleine Vulkanwanderung am morgigen Tage. Bei nicht mehr als 6 °C bauten war das Zelt gegen 18:30 Uhr zwischen zwei Lavafeldern auf. Die Bewegung zur Organisation von Brennholz für ein Lagerfeuer ließ uns die aufziehende Kälte vergessen. Als das Feuer brannte, konnten wir uns schließlich über Mais aus der Büchse freuen.

Statistik zum 07ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
38,63 km
Gesamtkilometer
327,41 km
Höhenmeter
1149 (5503)
maximale Höhe
1781 Meter
Durchschnittsgeschw.
12,7 km/h
reine Fahrzeit
3:02:09 h
Start
10:00 Uhr
Ziel
18:00 Uhr
TopSpeed
55,5 km/h
Temperatur
6 - 24 °C
Übernachtung

Hochebene der Ätna-Ostflanke
Übernachtungshöhe
1600 m über NN
Trinken
1,5 Liter Wasser
Stärkungen
Kekse, Riegel
Ausgaben

9 € Einkauf
8 € Mittagessen (Nudeln)

Tag 6 / Tag 8


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