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Die
heutige Nacht war überraschend kalt gewesen. Gegen 8 Uhr zeigte
das Thermometer lediglich acht Grad. Wir organisierten Wasser in einem
nahe gelegenen Hotel. Es war strahlend blauer Himmel. Von unserer
erhöhten Position (30 Meter Steilküste) konnten wir die Brandung und
zahlreiche Surfer beobachten. Kurz vor dem Etappenstart gegen 11 Uhr
merkte Charlie, dass der Mantel seines Hinterrades spröde war. Der
Schlauch schaute bereits durch. Uns blieb nichts anderes übrig als den
Vorder- und Hintermantel auszutauschen und zu hoffen bis zum nächsten
Fahrradladen zu kommen. 12 Uhr kamen wir schließlich los. Über kleinere
Straßen (auf der Karte als „weiße“ verzeichnet) ging es verwinkelt nach
Norden. Wir mussten dabei steile Rampen hinauf fahren. Die Straßen
waren angenehm gering befahren. Wir rollten über einige Dörfer und
fragten immer wieder bei den - ausnahmslos alten Leuten - nach dem Weg.
Dann kam es zur Katastrophe: bei mehr als 20 km/h touchierte ich Hulan
und brachte sie zu Fall. Ihr Knie und die Schulter hatten flächige
Schürfungen abbekommen. Zum Glück hatte Sie einen Helm getragen. Wir
rollten einige Meter bis zum nächsten Dorfplatz, organisierten Eis zum
kühlen und Versorgung für die Pause. Hulan war sehr tapfer gewesen und
konnte bereits gegen 15 Uhr weiter fahren. Wenig später hatten wir
bereits Ericeira erreicht. In der Hafenstadt mittlerer Größe konnten
wir weitere Medizin (Mull und Desinfektionsmittel) kaufen und die
Abendversorgung sicher stellen. Unter Schmerzen fuhr Hulan weiter mit
uns. Nördlich von Ericeira begann die „gelbe 247“. Sie war überraschend
stark befahren. Kurz vor Ribamar gab es einen mir bekannten Knall mit
dem Resultat das eine Speiche an meinem Hinterrad gebrochen war. Bei
Kilometer 40 war es bereits kurz vor Sonnenuntergang. Wir verließen die
„247“ und rollten knapp 100 Höhenmeter in Richtung Meer. Leider trafen
wir nicht auf eine Bucht, sondern lediglich auf eine Steilküste. Wir
hatten leider eine Abfahrt zu früh genommen. Also hieß es wieder nach
oben pedalieren und 500 Meter weiter nördlich erneut bergab zu fahren.
Die Bucht war einfach traumhaft gelegen. Umrahmt von den Bergen fanden
wir grobkörnigen Sand vor. Das Meer war leicht zu erreichen und
abgesehen von einigen Surfern war das Areal menschenleer. Wir
errichteten die Zelte und fotografierten noch mehr als eine Stunde die
Szenerie. Hier gelangen auch die besten Gegenlicht- und
Langzeitaufnahmen der gesamten Tour. Micha kochte uns Nudeln mit Soße
und Knoblauch. Dazu gab es einen Rotwein. Charlie machte ein Feuer und
Hulan ging es den Umständen entsprechend gut. Kurz vor 22 Uhr zogen wir
uns in die Zelt zurück..
Statistik und Strecke zum 20.10.2010 (Etappe 5)