Tag 7: 07.03.2003 (104 km): der Husarenritt nach Valldemossa

Auch heute weckten mich wieder die Vögel. Während die anderen noch schliefen, genoss ich die ersten Sonnenstrahlen, welche unser Tal durchfluteten. Außerdem schrieb ich viele Postkarten. Das dauerte über eine Stunde und als ich fertig war, konnten wir Frühstücken, denn mittlerweile waren alle wach.


Durch den Einkauf vom Tag zuvor hatten wir wieder ein reichhaltiges Frühstück. Start dieser Etappe war dann10:45 Uhr. Zu Begin ging es erst einmal wieder die 250 Höhenmeter hoch nach Estellencs. Von dort fuhren wir auf der Küstenstraße nach Westen. Nach zehn Kilometer erreichten wir den Mirador de Roca.


Mäfju genießt hier den Blick auf die Serra de Tramuntana. Nach dieser kurzen Pause zogen Robert und Mäfju das Tempo an, so dass Nico und ich nicht hinter her kamen. Obwohl die Straße auf der wir fuhren der Hauptverkehrsweg über die Berge war, hielt sich der Verkehr in Grenzen. Die Straße war sehr angenehm zu fahren. Denn sie führte immer wieder durch Waldgebiete. Zahlreiche Serpentinen machten die Fahrt sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll.Einzelne Schönwetterwolken waren am Himmel zu sehen aber ansonsten war das Wetter wieder ausgesprochen gut. Bei der Abfahrt (nach 27km) nach Andratx (6000 Einwohner) verlor Nico Teile seiner Gepäcktaschenfestigung. Durch eine gemäßigte Fahrt konnte er verhindern, dass die ganze Halterung zerfetzte. Unser moderates Tempo bemerkten wir eine renovierte Windmühle am Wegesrand.

Wir hielten kurz und ich machte ein Foto. Mäfju und Robert warteten bereits in Andratx auf uns.
Primäres Ziel war erst einmal die Reparatur von Nicos Befestigung. Deswegen fuhren wir auf den städtischen Spielplatz. Dort amüsierten sich Robert und Mäfju prächtig!


Ich bin dann noch einmal kurz zur Kirche von Andratx gefahren.


Nachdem ich wieder zurück kam, war alles repariert und Mäfju und Robert hatten sich ausgetollt. Mein Wunsch war es zum westlichsten Punkt von Mallorca zu fahren. Das hätte aber eine Stunde Umweg bedeutet und die Zeit hatten wir nicht mehr, denn es war wieder 13:30 Uhr. Statt dessen fuhren wir zum Port d` Andratx und kauften ein. Wir radelten noch zum Hafen und ließen es uns zum Mittag schmecken.


14:30 Uhr ging es dann weiter durch das Villenviertel deutscher Stars ("Camp de Mar"). Nico hatte erneut Meniskusprobleme und fiel etwas zurück. Uns beschäftigte bereits jetzt die Suche nach einer Zeltmöglichkeit für die Nacht. Von Palma de Mallorca waren wir nur noch 15 Kilometer entfernt und je näher wir der Stadt kamen, desto dichter war die Landschaft besiedelt. Es schien unmöglich, eine abgeschiedene Stelle zu finden. Deswegen fuhren wir wieder ins Landesinnere. Wir umrundeten Palma de Mallorca von südöstlicher in nördlicher Richtung. Über Calvià (9000 Einwohner) fuhren wir nach Establiments und wieder nach Norden in das Städtchen Esporles (3000 Einwohner). In einem dieser Örtchen hielten wir an und besichtigten die Stadtkirche.Robert und Mäfju ruhten sich auf den Stufen der Kirche aus, während ich eine Position suchte, um die Kirche zu fotografieren.


Das dauerte sehr viele Minuten, weil ich mit der Perspektive nicht zufrieden war. Als ich dann einen akzeptablen Blickwinkel gefunden hatte, wartete ich auf Vögel, die dem Bild das gewisse Extra geben sollten. Ich wartete vergeblich und insgesamt benötigte ich acht Minuten, dieses Bild zu machen.Erleichtert, dass ich fertig war, fuhren wir weiter.Immer noch hatten wir keine Zeltmöglichkeit gefunden. In 50 Minuten wurde es dunkel. Wir kamen an einen Scheideweg. Rechts führte die Straße nach Palma de Mallorca. Auf dieser Straße hätten wir keine Chance, etwas zu finden, denn freie Flächen gab es so gut wie nicht mehr. Der Weg nach links führte in die Berge. Die Wahrscheinlichkeit, dort eine geeignete Stelle zum übernachten zu finden schien größer. Aber auch die Gefahr, dass wir in der Dämmerung noch immer suchen müssen, war groß. Ich spekulierte darauf, in Valldemossa etwas zu finden. Das war ein Örtchen im Gebirge und hergerichtet für Touristen. Wir sind nach links abgebogen und mussten noch einmal richtig arbeiten, die 400 Höhenmeter hoch zu kommen. Mäfju, meine Wenigkeit, Robert und Nico- das war die Reihenfolge, in der wir oben ankamen.

Erschöpfung nach dem Anstieg von Valldemossa



Es waren noch 20 Minuten bis zum Sonnenuntergang. Wir kauften noch schnell einen Wein für den letzten Abend und suchten ein Hotel. Wir mussten mit Erschrecken feststellen, dass es nur eine einzige Herberge gab und die war ausgebucht. Man sagte uns, dass erst in Palma die nächste Pension war. Es begann zu dämmern. Ich kaufte mir eine Semmel und es blieb uns wohl oder übel nichts anderes übrig, als nach Palma zu fahren. Die gesamte Tour hatten wir Glück mit den Campingstellen nur am heutigen letzten Abend nicht. Vor uns lag nun noch eine Strecke von 28 Kilometern. Es war erst einmal wichtig, möglichst schnell das Gebirge zu verlassen. Mit 55 km/h donnerten wir ins Tal. Meine Lampe setzte auch noch aus und es war reines Glück, dass niemand hin geflogen war. Unten angekommen, führte eine relativ dicht befahrene Straße nach Palma. Es war nun dunkel geworden. Die Autos stauten sich und wir schlängelten uns an ihnen vorbei. 19:30 Uhr erreichten wir die Stadtgrenze von Palma. Wir suchten nach einem Hostel und wurden relativ schnell fündig. Für 24 Euro pro Person bekamen wir zwei Doppelzimmer. Es gab kein Frühstück dafür aber endlich eine warme Dusche (die erste seit einer Woche). Mäfju und Nico sind dann noch zu uns rüber gekommen und zusammen aßen wir Abendbrot.


Nach 6 Stunden Fahrt und einer zurück gelegten Strecke von 104 Kilometern waren wir erschöpft aber froh, mal wieder in einem richtigen Bett schlafen zu können.


Statistik zum siebten Tag:

7.März 2003
Vormittag
Nachmittag




Tageskilometer
104,02 km
Gesamtkilometer
501,85 km
reine Fahrzeit
05:37:15 h
Fahrzeit gesammt
27:07:21 h
Start
10:45 Uhr
Ziel
20:10 Uhr
TopSpeed
55 km/h
Übernachtung
Hostel in Palma de Mallorca






enlarge the map with a click


8ter Tag ...

bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2006