Tag 1: 01.03.2003 (38 km): die Nachtetappe nach Cali Pi

der Flughafen in Leipzig

Am heutigen Nachmittag (1.März) geht unser Flieger nach Mallorca.
Den Abend zuvor verpackte ich mein Fahrrad und verstaute die letzten Utensilien in den Fahrradtaschen. Heute Mittag holten wir dann die Fahrradbox von Nico und fuhren mit dem Auto nach Leipzig. Das Wetter war durchwachsen, immer wieder gab es vereinzelte Schauer. Mit +11°C war es 10°C kühler als auf Mallorca.

Nico und ich kamen zeitgleich an und gemeinsam manövrierten wir unsere Boxen durch die Drehtür in die Wartehalle. Robert und Mäfju waren auch schon da und so konnten wir unsere Taschen am CheckIn aufgeben. In der bangen Hoffnung, das nichts kaputt geht, verabschiedeten wir uns auch von unseren Fahrrädern. Als Roberts Handgepäck die Röntgenkontrolle passierte, entdeckten die Sicherheitsbeamten einen metallischen Gegenstand. Zum Glück war es nur sein Campingbesteck. Das Messer musste Robert aber abgeben. Auf das "boarden" warteten wir dann im Warteraum, mit Blick aufs Rollfeld. Dort besuchte uns eine Polizistin. Sie hielt Roberts Geldbörse in der Hand, die hatte er nämlich beim Sicherheitsscheck liegen lassen.

im Flieger

An Bord ging es dann 17:30. Der Flieger war zur Hälfte besetzt. Der Rest stieg dann in Nürnberg zu. Ohne nennenswerte Turbulenzen erreichten wir Mallorca 19:43. Das Warten auf unser Gepäck glich einem Krimi. Es kam immer mal wieder eine Tasche und eine Fahrradbox. Doch zum Glück war alles gut in Mallorca angekommen. Die Fahrräder hatten auch keinen Schaden genommen und so konnten wir uns mit dem Aufbau der Räder beschäftigen. Mäfju hatte am meisten zu tun, weil er die kleinste Box hatte und so sein Fahrrad fast völlig zerlegt war. Ich hatte nicht so viel Arbeit, dafür Zeit Bilder von den anderen zu machen.

aufbau in Mallorca

Nach einer Stunde waren wir mit dem Aufbau fertig. Wir versteckten unsere Fahrradboxen vor dem Flughafengelände, in der Hoffnung, sie am Ende der Tour, noch einmal benutzen zu können.
Nun konnte die Tour beginnen. Draußen war es mittlerweile dunkel, aber jeder von uns hatte Fahrradlampen mit dabei. Besonders angenehm waren das Klima. Kein Wind, klarer Himmel und +15°C. Als ich die ersten Meter gefahren war, kamen mir die Taschen extrem schwer vor. Nach einigen Minuten Fahrt hatte ich mich aber an das Gewicht gewöhnt. Wir fuhren erst einmal in Richtung Südosten, um aus der Hauptstadt weg zu kommen. Dabei verfuhren wir uns gleich um 10 Kilometer fanden, aber dann doch den richtigen Weg.

Start der Nachtetappe

Wir ließen Ballermanngasstätten ("zum bayrischen Hof") hinter uns und fuhren immer entlang der Küste. Die Meeresluft war sehr angenehm und so kamen wir zügig voran. Ziel war es, einen guten Platz fürs wild campen zu finden. Doch das war gar nicht so einfach, denn alles war zugebaut. Wir mussten also weiter fahren. Es war bereits 23:30 Uhr, als wir die letzten bewohnten Gebiete hinter uns ließen. Jetzt befanden wir uns auf einer Überlandsstraße. Rechts und links von ihr gab es zahlreiche Wiesen, die aber alle mit Stacheldraht und Schildern (Coto Privado de Casa) versehen waren. Wir fuhren noch etwa 8 Kilometer bis wir das Cap Blanc erreichten. Dort gab es zwar eine freie Fläche, die aber so morastig war, dass wir nicht hätten campen können. So mussten wir weiter fahren. Mäfju meinte, in Cala Pi könnte es eine Campingmöglichkeit geben. Das waren noch 10 Kilometer. Ich fuhr mittlerweile in der Mitte, weil meine Vorderlampe ausgefallen war. Eine Stunde nach Mitternacht erreichten wir Cala Pi. Am Stumpf eines alten maurischen Wachturms fanden wir eine geeignete Stelle. Es lagen 38 Kilometer Nachtfahrt hinter uns und wir waren sehr froh, endlich die Zelte aufbauen zu können. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann 1:35 Uhr in die Schlafsäcke.

Wachturm in Cala Pi

Statistik zum ersten Tag:

1.März 2003
leicht bewölkt war es
Tageskilometer 38,42 km
Gesamtkilometer 38,42 km
reine Fahrzeit 02:05 h
Start
21:30 Uhr
Ziel 01:05 Uhr
TopSpeed 35 km/h
Übernachtung Cala Pi










tag 2 ...

bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2006