Tag 6: 22.07.2003 (113 km): bis zur Grenze nach Luxemburg

Windschatten
der Morgen danach

Von dem Gewitter am Vorabend war am nächsten Morgen nichts mehr zu sehen, aber unsere Zelte waren trotzdem alle noch nass. Als erster war wieder einmal Conrad aufgestanden und nutzte die Nähe des Dorfes, um uns zum Frühstück ein paar Brötchen zu holen! Die belgischen Wohnmobilfahrer, die auch auf der Wiese übernachtet hatten vorsorgten uns noch großzügig mit Kaffee und Tee, so dass wir ein sehr angenehmes Frühstück einnahmen. Dadurch verzögerte sich der Start etwas und wir konnten erst gegen 11:15 losfahren! Ein Blick auf die Karte versprach einen eher langweiligeren Tag, weil die gesamte Tagesetappe an der Mosel entlang führen sollte. Trotzdem radelten wir guter Stimmung los und traditionell fand Conrad als erster zu guter Form und machte das Tempo, so dass wir zwei uns im Windschatten noch etwas ausruhen konnten. Als wir uns jedoch anschickten, einen Bagger zu überholen, entschieden wir kurzer hand den Windschatten zu nutzen und bummelten eine ziemlich lange Strecke hinter diesem her. Das kostete uns zwar einiges an Zeit, jedoch versprach ich mir davon am Ende des Tages mehr Kraft zu haben und verlorenen boden dann wieder gutzumachen. Die letzten Kilometer bis Trier mussten wir dann aber wieder allein für die Pace sorgen. Trier erreichten wir gegen 14 Uhr. Eine gute Zeit zum Mittagessen. So fuhren wir auf einigen Umwegen ins Stadtzentrum, kauften ein und alle fanden etwas gutes zu essen . Nico und ich freuten sich schon den ganzen Morgen auf McDonalds in Trier, konnten Conrad jedoch nicht überzeugen sich auch einen solch leckeren Burger zu kaufen. Stattedessen aß er einen Döner. Wir ließen uns in der Nähe der historischen Therme auf einer Wiese nieder und aßen in aller Ruhe.

wir sind in Trier
eine römische Therme
Mittagessen in Trier

Als wir dann endlich wieder aufbrachen war es schon fast 16 Uhr und wir hatten viel Strecke aufzuholen! Gestärkt und frisch motiviert machten wir uns auf den Weg. So geschah es, dass wir den entscheidenden Abzweig verpassten und anstatt entlang der Mosel zu fahren, bogen wir auf den Saarradweg ab.

die Saar
Nico und Conrad
Mäfju repariert seinen Gepäckträger

Dies merkten wir nach einigen Kilometern. Allerdings nur, weil durch die schlechte Straßenqualität meine Gepäckträgerhalterung brach. Alle provisorischen Reparaturversuche blieben ergebnislos und so mussten wir uns einen Radladen suchen. In dem Ort gab es jedoch keinen Laden und man sagte mir, dass der nächste in Trier zu finden sei. So schnallte ich alles Gepäck ab und fuhr so schnell ich konnte, nach Trier zurück und erreichte kurz vor 18 Uhr einen Radhändler. Dieser erwies sich auch als echter Glücksgriff, denn der Mechaniker bog und bohrte mir eine neue Halterung zurecht. Sehr zufrieden fuhr ich zu Conrad und Nico zurück, die ca. 10km von Trier entfernt mit meinem Gepäck gewartet hatten. Durch diesen Zwischenfall waren natürlich alle Tagesziele hinfällig und wir wollten wenigstens noch auf luxemburgischen Boden übernachten. Als wir dann endlich die Grenze erreicht hatten, war es schon Abend und wir hielten nach einer geeigneten Wiese Ausschau. Allerdings fanden wir nichts besonders schönes und so entschieden wir uns, noch einmal auf deutschem Boden zu übernachten, da wir kurz vor der Grenze eine sehr idyllische Wies direkt an der Mosel gesehen hatten.
Wir bauten schnell unsere Zelte auf und genossen den schönen Abend. Ich begann, die Biographie von Sophie Scholl zu lesen, Conrad schrieb fleißig Tagebuch und Nico lies sich einfach die Abendsonne gefallen.

Weinberge an der Mosel in Luxenburg
auf einer Wiese neben der Grenze

Statistik zum sechsten Tag:

22.Juli 2003
Vormittag
Nachmittag
leicht bewölkt war es
leicht bewölkt war es

Tageskilometer
113,67 km
Gesamtkilometer
789.15 km
reine Fahrzeit
5:05 h
Start
11:15 Uhr
Ziel
20:40 Uhr
TopSpeed
39 km/h
Übernachtung
Wincheringen
(an der Mosel, Grenze Luxembourg)


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