Tag 5: 21.07.2003 (132 km): das schwere Moselgewitter

unser Zeltplatz ...
auf einer Insel in der Mosel

Durch unsere gestrige Fahrt bis in die Abendstunden hatten wir es versäumt, uns ausreichen Getränke für den heutigen Start zu kaufen und so hatten Nico und Conrad schon zum Beginn der Tour nichts mehr. Primäres Ziel war es also, einen Getränkemarkt zu finden, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. So fuhren wir über eine Stunde, bevor wir einen kleinen Tante Emma Laden am Straßenrand fanden und uns alle mit Unmengen an Getränken ausstatteten. In der Zwischenzeit waren auch Nico und ich wieder besser in Form und so konnten wir ein zügiges Tempo mithalten, für das wieder einmal Conrad sorgte. Nach 45 Kilometer Fahrt erreichten wir Cochem. Ein nettes kleines Städtchen, aber leider Touristenhochburg des Moseltals. Die Altstadt und eine Burg sind noch äußerst gut erhalten. Wir beschlossen, hier unser Mittag einzunehmen, was aus Currywurst und Pommes bestand - zugegeben nicht gerade die beste Sportlernahrung, aber ab und an muss man ja auch mal was für die Seele tun ...
Nach der gestrigen Mammutetappe fiel es uns heute sichtlich schwer, aus unseren Schlafsäcken zu kriechen. Ich merkte die Anstrengungen des Vortages noch deutlich in den Oberschenkeln! Aber wir hatten ja ein feste Ziel vor Augen und so hieß es. Zähne zusammenbeißen und rauf auf den Drahtesel. Dies geschah jedoch erst gegen 11 Uhr. Leider hatte es in der Nacht geregnet und wir mussten unsere Zelte nass einpacken. Nico hatte in der Nacht sogar noch mal aus dem Zelt klettern müssen, um es erneut zu befestigen. So fuhren wir alle etwas schlechterer Laune auf dem Moselradweg. Zu meiner Überraschung schlug Conrad gleich ein recht hohes Tempo an. So zog sich unsere kleine Kolonne gleich am Start etwas in die Länge, da Nico und ich erst einmal versuchten die Beine etwas locker zu treten.

11:30 Uhr: endlich wieder Getränke
Mittag in Cochem

Nach diesem kleinen Imbiss fuhren wir alle sehr guter Stimmung weiter. Bei flacher Strecke und frisch gestärkt schlugen wir gemeinsam ein hohes Tempo an und kamen so sehr gut vorwärts.

kurzer Stop an der Mosel
Nicos Fahrrad
Mäfjus Fahrrad
ConradsFahrrad


In Alf mussten wir uns dann entscheiden, welchen weiteren Weg wir fahren wollten. Entweder weiterhin das flache Moseltal oder durch hügeliges Gelände, dafür auf kürzerem Weg nach Trier. Die Abstimmung entschied 2:1 für den Moselradweg gegen mich. L leider wurden wir schon nach einigen Kilometern durch eine Entfernungsanzeige überrascht. Es sollten noch 107km bis Trier sein. Wir hatten höchstens mit der Hälfte gerechnet. Das drückte die Stimmung dann doch erheblich. Trotzdem fuhren wir weiter. Das Moseltal stellte sich jedoch als gar nicht so flach heraus, da die Straße immer mal wieder in die umliegenden Weinberge hinaufführte.

Conrad an der Mosel
Nicos an der Mosel


Gegen 19:45 erreichten wir eine kleine Wiese an der Mosel. Hier wollten wir kurz rasten, jedoch beschlossen wir, sobald wir auf einer Bank saßen, auch die Nacht hier zu verbringen. Auf der Wiese hatten sich auch schon einige Wohnmobilfahrer eingefunden. Diese berichteten uns, dass es erlaubt sei, hier zu übernachten. Außerdem war im benachbarten Dorf Wintrich gerade ein Dorffest und so bekamen wir zur Abwechslung mal wieder etwas Musik zu hören, wenn man die aktuellen Hits von Alexander und Daniel Kübelböck so nennen kann.

Moselblick
schneller Aufbau vor dem Gewitter
die Zelte sind aufgebaut
und das Gewitter kann kommen


Conrad schaut während des heftigen Gewitter aus dem Zelt



Sehr schnell bauten wir unsere Zelte auf, was sich als glücklicher Umstand herausstellte, weil es kurz darauf heftig anfing zu gewittern. Ich habe bisher wirklich schon den ein oder anderen Regenguss im Zelt erlebt, dieser jedoch überstieg alles!


Von drei Seiten lief das Wasser in mein Zelt und nach den Kommentaren aus den Nachbarzelten zu urteilen, erging es den anderen auch nicht besser. So kam nach ein paar Minuten auch die Anfrage von Conrad, ob er in mein, so hoffte er zumindest, trockenes Zelt übersiedeln könne. Ich war jedoch genug damit beschäftigt, den Wassereinbruch bei mir im Rahmen zu halten. Ich beschloss im strömenden Regen das Zelt noch einmal neu abzuspannen. Das erwies sich als gute Entscheidung, da ich danach erst mal Ruhe hatte. Außerdem regnete es noch einige Zeit weiter und ich gönnte mir ein leckeres Abendbrot. Nachdem es aufgehört hatte, gesellten wir uns zu Nico, der seinerseits auch dabei war, sein Abendbrot zuzubereiten.

Inzwischen hatte jeder von uns mit dem ein oder anderen Zipperlein zu kämpfen. Nico und ich konnten kaum noch sitzen und Conrad machte seine linke Hand immer noch sehr zu schaffen.



Statistik zum fünften Tag:

21.Juli 2003
Vormittag
Nachmittag
leicht bewölkt war es
leicht bewölkt war es

Tageskilometer
132,0 km
Gesamtkilometer
675,48 km
reine Fahrzeit
5:34 h
Start
11:00 Uhr
Ziel
19:45 Uhr
TopSpeed
44 km/h
Übernachtung
Wintrich (an der Mosel bei Kues
Bernkastel oder Trier)











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