Tag 4: 18.07.2006 (113 km): mit 40°C an den Fuß der Berge

während des Anstiegs zum Col d´Osquich

Nachdem wir die letzten Tage erst so spät los gekommen waren, hatte Mäfju für heute seinen Handywecker gestellt. Dieser klingelte uns 7 Uhr aus den Schlafsäcken. Trotzdem kamen wir erst 9:30 Uhr los. Manchmal frage ich mich, wie früh andere Tourenradler aufstehen, um bereits 8 Uhr oder früher zu starten. Auf der anderen Seite sollte es ja auch noch etwas Urlaub sein und so empfand ich unsere Aufstehzeit mehr als angemessen. Unser reichhaltiges Frühstück und eine Morgendusche auf unseren Zeltplatz gab uns gleich etwas mehr Power für den heutigen Etappenstart. Gegen 9 Uhr hatten sich die letzten Schleierwolken verzogen und wir radelten bereits die ersten Kilometer bei mehr als 30°C im Schatten. Als erstes stand der Col d´ Osquich auf dem Programm. Dieser wurde auch auf der 10ten Etappe der Tour de France 2006 am12.Juli, also sechs Tage vor uns, gefahren. Um zu diesen ersten nennenswerten Pass zu gelangen sind wir auf der roten 933 gefahren. Ich leistete fast zehn Kilometer Führungsarbeit im Wind, ehe eine Rampe kam und Mäfju an mir vorbei zog.


Mäfju am Col d´Osquich

Conrad füllt seine Flasche am Col d´Osquich nach

Auf der anschließenden Abfahrt fuhr Mäfju mehr als 71 km/h. Ich brachte es auf knapp 62 km/h. Bei Larceveau bogen wir auf die gelbe D918 ab. Bis zu dem ersten Passanstieg konnten wir durch welliges Terrain fahren. Wiesen- und Weidelandschaften dominierten die Vegetation entlang der Strecke. Bei dem Anstieg zum Osquich fuhr dann jeder sein Tempo. Zum Glück führte die Straße durch einen Schatten spendenden Wald, sodass wir nicht ganz so fertig oben ankamen. Am Gipfel des 502 Meter hohen Pass hatte mir Mäfju ein paar Minuten abgenommen. Durch die drückende Hitze war der Himmel bereits sehr milchig und die Fernsicht war nur mäßig. Trotzdem freuten wir uns über diesen Teilerfolg und tranken einen tiefen Schluck aus der Trinkflasche. Sehr entspannend gestaltete sich dafür die Abfahrt. Wir konnten die gesamte Zeit rollen und radelten recht zügig über Musculdy und Ordiarp nach Idaux auf einer weißen Straße. Die Straße führte durch fast ebenerdiges Gelände dafür war die Mittagshitze mit 37°C im Schatten sehr drückend.






die typischen Schilder während jeder Passanfahrt

Wir entschieden uns, in Tardes Sorholus einzukaufen. Es gab Tomaten, Baguette und Fischbüchsen. Wir rollten mit letzter Kraft auf einen Spielplatz und verspeisten unseren Einkauf im Schatten einer Brücke, die über den Saison führte. Nachdem wir vollgefressen waren und uns etwas im Wasser abgekühlt hatten, legten wir uns auf die örtlichen Parkbänke. Wir schafften es sogar für einige Minuten einzuschlafen. 14:30 Uhr packten wir dann erneut unser Gepäck, um die Tour fortzusetzen. Da wir nebenbei noch das Essen verdauen mussten, fiel die Fahrt anfangs sehr schwer. So war mir nach ein paar Kilometern richtig schlecht. Zum Glück musste ich mich nicht übergeben ...

Mittagspause im Schatten der Brücke

Erfrischung und voller Fotoeinsatz im Bach


schon deutlich zeigt sich die Sonne ...

Zudem war die heutige Hitze sehr kräftezehrend. Nur selten spendete uns ein Baum Schatten und so mussten wir abwechselnd Wasser trinken und es uns über den Kopf gießen. Hinter Baretaus war meine erste Landkarte (Michelin Spanien 573) zu Ende. Auf den folgenden zehn Kilometern fuhren wir nach dem Sonnenstand. Es ging über eine fest gefahrene Schotterpiste durch ein bewaldetes Gebiet bis 150 Höhenmeter bis auf 450 Meter Höhe nach oben. Während unseres kleines Stop tranken wir Cola und aßen einige Powerriegel. Dummerweise hatten uns die Bremsen und Mücken schnell ausgemacht, sodass wir binnen weniger Minuten von ihnen einkreist waren und die Flucht beziehungsweise Weiterfahrt ergriffen. Durch den Fahrtwind waren die Plagegeister schnell vertrieben und wir rollten mit moderaten Tempo durch ein dicht bewaldetes Gebiet. Über Isor ging die Abfahrt sehr schnell. Bei Asap fuhren wir dann auf der D118 weiter. Hier kam dann meine zweite Karte zum Einsatz: Michelin Frankreich 525. Schnell hatten wir Arndy erreicht. Im örtlichen Supermarkt holte Mäfju gegen 18:30 Uhr Essen und Trinken.

Dorf hinter Baretaus



die Hitze war extrem kraftzehrend



Erfrischung !!!

Unser nächster großer Pass hieß nun Col d´ Aubisque und wir rollten das Tal auf der D394 direkt auf ihn zu. Links und rechts der Straße stiegen die Berge bereits sehr steil an. Wir hatten ordentlich Gegenwind aber zum Glück war es noch flach. Wir wollten heute keine weiteren Steigungen mehr nehmen, deswegen fuhren wir am Ende des Tals auf einen Zeltplatz. Die bei Baruns gelegene Übernachtungsstelle kostete jeden von uns 4 Euro. Das war ein fairer Preis, für den wir uns auch duschen konnten. Um uns herum konnte man bereits die hohen kahlen Berge des Pyrenäenmassives erkennen. Nach der anspruchsvollen Etappe, vor allem durch die hohen Temperaturen, entspannten wir bei einem ausgiebigen Abendbrot vor dem Zelt. 22 Uhr legten wir uns dann schlafen.



das nächste Massiv wartet zum Glück erst Morgen auf uns

zwei Pässe auf 37 km haben wir vor uns

relaxen am Abend ..

unsere Zelstelle zu Füßen des Col ´d Aubisque

Statistik zum 04ten Tag
leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
112,68 km
Gesamtkilometer
370,48 km
Höhenmeter
1295 (5201)
maximale Höhe
507 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
19,3 km/h
reine Fahrzeit
5:48:56 h (20:41:57 h)
Start
9:30 Uhr
Ziel
19:45 Uhr
TopSpeed
61,8 km/h
Temperatur
25 - 38 °C
Übernachtung
Zeltplatz bei Oboc
Übernachtungshöhe
490 m über NN
Trinken


7,0 Liter Wasser
1,0 Liter Cola
1,0 Liter Saft
Stärkungen
k.A.
Ausgaben

10,0 Euro für Einkauf
4,0 Euro für Zeltplatz

Tag 3 / Tag 5

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