Tag 8: 22.07.2006 (117 km): durchs Mittelgebirge

Nasse Straßen beim Anstieg zum Col de Portet

Nachdem ich in der Nacht ja noch ziemlich lange mit unseren zwei Gastgebern auf dem Volksfest unterwegs war, viel mir das aufstehen an diesem Morgen sehr schwer. Aber Conny ist da erbarmungslos und so kriechen wir kurz nach 8 Uhr aus den Federn. Leider hat sich der Himmel zugezogen und ab und an geht ein kleiner Nieselschauer nieder. Wir trödeln beim Fertigmachen ziemlich rum. Unsere Gastgeber sind jedenfalls deutlich geschäftiger als wir. Gegen 10:50 Uhr schaffen wir es endlich loszukommen. Gerade in diesem Moment beginnt es auch wieder zu nieseln, was der Motivation keinen besondern Schub verleit. Nach 2km beginnt dann auch schon der Anstieg zum Col de Portet de Aspet. Dieser ist im Vergleich zu denen der letzten Tage mit 4km Länge deutlich kürzer als die anderen, allerdings mit Rampen bis zu 17% Steigung gespickt. Nach einigen Kurven setze ich mich wieder etwas von Conny ab und stampfe nun allein im Regen bergauf. Der Asphalt ist recht rau und es rollt schlecht. Zum Glück führt die Straße den ganzen Anstieg durch einen Wald, so dass uns wenigstens der kalte Wind erspart bleibt. Kurz vor dem Gipfel schließe ich noch zu einem anderen Radreisenden auf, der aber nicht sonderlich gesprächig ist. Nach einer kurzen Begrüßung trennen sich unsere Wege auch schon wieder. Der Gipfel des Portet de Aspet ist immerhin 1069m hoch und oben fehlen leider die schützenden Bäume, so dass ich beim Warten auf Conny beginne zu frieren. Zum Glück tauch der dann recht bald zwischen den Bäumen auf und so stürzen wir uns in die Abfahrt.

Conrad erreicht den vernebelten Gipfel

Mäfju gönnt sich eine Coke auf dem Col de Portet

während der Abfahrt gings immer wieder durch  kleine Dörfer


Leider ist die Straße sehr schlecht und der Asphalt sehr rau, so dass auch die letzte Gelegenheit des Urlaubes auf einen Geschwindigkeitsrekord zunichte gemacht wird. Der Vorteil ist jedoch, dass wir durch das geringe Gefälle nur langsam an Höhe verlieren und so bis St.Girons immer leicht bergab fahren. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit ist dementsprechend nahezu 30km/h. 5km vor St.Girons halten wir an einer kleinen Pizzabude am Straßenrand um das ausgefallene Frühstück nachzuholen. Gerade noch rechtzeitig können wir unsere Bestellung abgeben, bevor auch die junge Verkäuferin ihre Mittagspause beginnt. Zwischenzeitlich hat auch der Regen aufgehört und wir stärken uns bei milden 27°C jeder mit einer Pizza und einer Dose Cola. Mit neuer Motivation setzen wir dann unsere Fahrt fort. Die Stärkung hat uns merklich gut getan und wir legen ein sehr zügiges Tempo an den Tag. Die 47km von St.Girons nach Foix bewältigen wir mit abwechselnder Führungsarbeit. Wir durchfahren dabei ein wunderschönes Tal, was mich spontan an den Trebachgrund bei Jena erinnert. Das gibt zusätzlich Motivation und so fliegen wir die stetig ansteigende Straße hinauf. In Foix wollen wir einkaufen und versuchen den Werbetafeln der örtlichen Supermärkte zu folgen. Allerdings bringt uns das vom richtigen Weg ab und wir benötigen insgesamt 2 Anläufe um wieder die richtige Richtung zu finden. Überraschenderweise finden wir nach dieser Verwirrung sogar noch einen Supermarkt und können unsere restlos aufgebrauchten Vorräte wieder auffüllen.

zur Mittagspause gönnen wir uns eine Pizza

unsere Motivation während der Tour

das passiert wenn der Riegel zu lange im Trikot liegen bleibt

sehenswerte Burg in Foix

Conny muss draußen ziemlich lang auf mich warten, weil ich mich bei der riesigen Auswahl erst nicht zurecht finde und dann nicht entscheiden kann. Wieder vereint freut sich aber auch Conny über die Leckereien. Von Foix geht es weiter Richtung Lavelanet. Leider ist der Himmel immer noch bedeckt, dafür ist die Hitze nicht so drückend wie die vergangenen Tage. Auf den letzten Kilometern sind noch zwei kleine Hügel von 599m Höhe und 650m Höhe zu überqueren, die uns nach den Hochgebirgsetappen aber nicht sehr schwer fallen. In Lavelanet finden wir den örtlichen Zeltplatz ohne Probleme. Der Wärter am Tor spricht auch fließend Englisch und so bekommen wir ohne Probleme unseren Stellplatz. Er lädt uns auch noch auf einen Cocktail am Abend ein. Beim Zeltaufbau bummeln wir ziemlich rum und können uns nicht für eine Stelle entscheiden. 20 Uhr steht dann auch endlich das Zelt und wir machen uns einen sehr gemütlichen Abend. Essen, duschen, Musik hören, viel mehr passiert an diesem Abend nicht mehr. Gegen 23 Uhr fallen wir in die Schlafsäcke.

Conrad mit dem Tageseinkauf


Statistik zum 08ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
116,49 km
Gesamtkilometer
700,08 km
Höhenmeter
1099 (11743)
maximale Höhe
1069 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
24,3 km/h
reine Fahrzeit
4:50:00 (39:52:58 h)
Start
10:45 Uhr
Ziel
20:00 Uhr
TopSpeed
52,3 km/h
Temperatur
18 - 30 °C
Übernachtung

3 Sterne Campingplatz in Lavalenet
Übernachtungshöhe
538 m über NN
Trinken


3,5 Liter Wasser
1,0 Liter Cola
0,5 Liter Saft
Stärkungen
1 Snickers
Ausgaben

10 Euro für Einkauf
8 Euro Pizza

Tag 7 / Tag 9


bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp und matthias weißbrodt 2002 - 2006