Tag 11: 25.07.2006 (100 km): Hitze, Meer und ein Steilküsten-Zeltplatz

unsere Zeltstelle in den Dünen

In der Nacht hatten uns keine Mücken belästigt, dafür war es sehr heiß im Zelt gewesen, denn wir konnten den Eingang nicht offen lassen. So hatte ich mir erst 5 Uhr ein T-Shirt über gezogen. Den Schlafsack hatte ich erst gar nicht ausrollen müssen. Nur um wenige Minuten verpasste ich den Sonnenaufgang, der sich hier erst gegen 7 Uhr vollzog. Trotzdem gelangen mir zwei nette Bilder. Auch Mäfju war heute etwas früher aufgestanden, denn bereits 8 Uhr war es in unserem Zelt drückend heiß geworden. Wir suchten uns eine schattige Stelle und aßen Frühstück. Ich schwamm nach dem Essen, während Mäfju das Zelt abbaute und seine Sachen wusch. 10:45 Uhr kamen wir weg und haben nun für die 180 Kilometer nach Barcelona noch zwei Tage Zeit. Zuerst radelten wir auf den weißen Straßen über L`Ametera nach Viladauert, wo wir nach acht Kilometern Wasser einkauften. Mittlerweile waren 33°C im Schatten und es gab auf der Überlandsstraße (C31) nach Corea keinen Schatten. So spulten wir die 23 Kilometer ab und hofften auf bessere Verhältnisse nach dem Ort. Zum Glück gab es keine nennenswerten Anstiege und so kamen wir gut voran.

Conrad genießt den Morgen

während des Frühstücks

zwei Radler in der Hitze

während unserer Mittagspause

Die Landschaft war sehr ausgetrocknet und die sechs Dörfer, durch die wir fuhren, hatten auch keine Attraktionen zu bieten. Bei solchen Lichtverhältnissen (hoch stehende Sonne) ist es schwierig für mich, ein gutes Photo zu machen und so blieb mir nichts anderes übrig, als ein Bild von uns beiden zu machen. Das verschwitzte Ergebnis sieht man oben .. Da wir nicht auf einer roten Straße weiter fahren wollten, wählten wir einen Abzweig bei La Bisbal, der uns auf eine gelbe Straße und über einen 202 Meter hohen Berg führen sollte. Dummerweise fanden wir den Abzweig nicht auf Anhieb und konnten erst, nachdem wir drei Runden durch den Ort gedreht hatten, auf der richtigen Straße weiter fahren. Heute hatte Mäfju als erster Hunger. Wir hatten erst 30 Kilometer geschafft, es war kein Supermarkt in Sicht und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich einen Riegel rein zu schieben und in die Pedale zu treten. Die Anfahrt zum Col de la Gampa war sehr angenehm, denn die Steigung war moderat (nur 4 %) und erstmals spendeten uns Bäume Schatten. Die Landschaft erinnerte mich an die Kanaren. Nachdem wir die 150 Höhenmeter überwunden hatten, konnten wir die Abfahrt in Angriff nehmen. Bis nach Calogne hatten wir eine entspannende Fahrt und im Ort selbst suchten wir einen Supermarkt und erledigten den Tagesgroßeinkauf. Ich holte mir noch ein paar Postkarten, denn heute war immerhin der vorletzte Tourtag und ich hatte noch nicht allzu viel geschrieben.


Mäfju chillt im Sand

Zudem kaufte ich mir ein Glas mit eingelegten Tintenfischen, was bei Mäfju richtigen Ekel hervor rief, denn die sichtbaren Saugnäpfe regten seinen Appetit nicht gerade an ... Wir radelten noch bis Sant Antoni, was am Meer liegt, aber zahlreiche Hotelburgen versperrten den Zugang zum Wasser. Wir radelten noch ein paar Kilometer weiter auf der C253. Wir hatten beide Hunger, und fanden glücklicherweise recht schnell einen Strandzugang, der auch noch teilweise im Schatten lag. Hier machten wir von 14:15 bis 16:30 Uhr Pause.

die idyllische Bucht sahen wir zur Mittagspause

während unserer Fahrt auf der Küstenstraße war es leider verhangen

Touristensilos am Berg

Mäfju döste, während ich Postkarten schrieb und mit dem Beinen im Wasser war. Nach der sehr entspannenden Pause fuhren wir über Platja d`Aro fünf Kilometer bis Sant Felio. Der Verkehr und der Strandtourismus waren erdrückend. Hinter dem örtlichen Hafen hatten wir eine kleine Straße gewählt, von der wir schon bald den Eindruck hatten, dass sie falsch war. Zudem stieg die Straße sehr stark an und führte durch ein neu gebautes Villenviertel. Trotz dieser Irritation arbeiteten wir uns die 100 Höhenmeter nach oben. Nachdem wir die Rampe überwunden hatten, befanden wir uns wieder auf der richtigen Straße. Nun begann die Küstenstraße mit einem fantastischen Ausblick auf das Meer. Leider war die Sonne mittlerweile hinter Wolken verschwunden und so konnte ich keine schönen Fotos machen. Der küstennahe Abschnitt war etwa 20 Kilometer lang, verlief 70 Meter über dem Meer und hatte einige Anstiege und Abfahrten zu bieten. Am Ende dieser Etappe hatten wir mehr als 900 Höhenmeter geschafft, obwohl die maximale Erhebung bei 205 Metern lag. 18:30 erreichten wir die ersten Toursistädte. Die Menschen wurden mit kleinen Eisenbahnen durch den Ort gefahren und die restlichen Attraktionen sind der Supermarkt und tagelanges Sonnen am Strand. Glücklicherweise konnten wir Tossa de Mar Ort schnell verlassen. Hinter dem Ort ging es noch einmal steil bergauf. Oben angekommen, gab es einen Zeltplatz. Wir hatten kein Essen, in der Gegend war alles dicht besiedelt und es gab nur Steilküsten. Dummerweise lief uns auch die Zeit davon, denn in 30 Minuten war Sonnenuntergang.

Mäfju manövriert sein Rad gekonnt über die Treppe

auf unserem markierten Zeltplatz

Nach einigen Abwägungen, entschieden wir uns, auf den Campingplatz zu fahren. Er kostete 12,5 € pro Person, aber wir hatten keine andere Wahl. Er war fast vollständig ausgebucht und für Camper gab es nur noch einen einzigen freien Platz. Wir ließen uns die Stelle blocken und radelten zur Besichtigung hin. Der Campingplatz lag an einer Steilküste. Die Ebenen waren wie Reisfelder stufenartig aufgebaut. Unsere Stelle war auf der tiefsten Ebene, aber dafür mit (fast) direkten Strandzugang. Einziger Wehrmutstropfen war die Größe des uns zugewiesenen Platzes. Sie betrug höchstens 16 qm. Trotzdem entschieden wir uns zu bleiben. Mäfju begann das Zelt aufzubauen, während ich noch einmal zur Rezeption fuhr. Die Steigung von mehr als 20 % hatte es in sich. Glücklicherweise hatte ich vorher mein Gepäck bei Mäfju gelassen. Auf die morgige Abfahrt freute ich mich schon jetzt! Nachdem ich die Formalitäten geklärt hatte, kaufte ich im campingplatzeigenen (!) Supermarkt ein. Nach dem Abendessen schwamm ich eine Runde und Mäfju gönnte sich eine Dusche. Auch heute gab es einige Mücken die uns gegen 22 Uhr zwangen, das Zelt aufzusuchen. Mit der zufriedenen Gewissheit, dass es nur noch 80 Kilometer bis nach Barcelona sind, schliefen wir gegen 23 Uhr ein.






nicht gerade viel Platz für 25 Euro

es gibt Abendbrot

Statistik zum 11ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
100,46 km
Gesamtkilometer
1135,07 km
Höhenmeter
929 (14344)
maximale Höhe
205 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
19,5 km/h
reine Fahrzeit
5:07:54 (55:20:17 h)
Start
10:45
Ziel
19:45
TopSpeed
43,0 km/h
Temperatur
27 - 39 °C
Übernachtung

am Meer: 20 km südlich von Loret de Mar
Übernachtungshöhe
22 m über NN
Trinken



3,0 Liter Wasser
2,5 Liter Saft
0,5 Liter Cola
0,3 Liter Sprite
Stärkungen
2 Snickers
Ausgaben

12 € Einkauf
13 € Zeltplatz

Tag 10 / Tag 12


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